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Abschluss der Cruise und noch zwei Tage Buenos Aires
Kurz nach 9 Uhr konnten wir die Costa Favolosa verlassen und mit einem UBER zu unserem Hotel fahren, wo wir unser Gepäck deponieren wollten. Zu UBER in Buenos Aires: Schon bei meinem letzten Besuch in der Stadt fiel mir auf, dass ich ausserhalb des Hafen-Terminals keinen UBER buchen konnte, in der App wurden lediglich Taxis angeboten. Sobald wir aber etwa 200 m vom Eingang entfernt waren, gab es UBER zu etwa 1/3 des Preises. Unser Hotel liegt in der Nähe des Flughafens, gute 30 km vom Stadtzentrum entfernt. Unser Flug am Sonntag-morgen ist für 07:00 geplant und wir wollten nicht vorher noch von der Innenstadt zum Flughafen fahren müssen.
Als wir vom Hotel wieder zurück in der Stadt waren, lag der neuere Stadtteil Puerto Madero mit der Ponte de la Mujer gerade am Weg. Der Puerto Madero sind die alten Hafenanlagen der Stadt, die heute eine Ausgeh-Meile sind. Sowohl die ehemaligen Lagerhäuser als auch einige der Hafenkräne blieben stehen. Ein altes Segelschiff liegt hier ebenfalls vor Anker und kann besichtigt werden. Wir hatten vorerst mal genug von Schiffen.
Die moderne Struktur der Ponte de la Mujer ist eine futuristisch anmutende Drehbrücke, die 1998 nach Plänen von Santiago Calatrava erbaut wurde. Wenn noch Schiffe ein- oder ausfahren müssen, kann die elegante Brücke gedrecht werden.
Wie jede grössere Stadt in einem katholischen Land braucht auch Buenos Aires eine Kathedrale: Diese ist eigentlich nichts Spezielles, von aussen sieht sie eher etwas gewöhnlich aus. Die Säulen wirken in einem südamerikanischen Land irgendwie deplatziert. Die Kathedrale verdankt ihre Berühmtheit einerseits einem Freiheitshelden in Südamerika, dem General José de San Martín.
Sein Mausoleum wird 7/24 von zwei Soldaten bewacht, wohl damit der General nicht mehr aktiv werden kann? Mehr zur interessanten Person und deren Bedeutung in Südamerika weiss Wikipedia.
Der Innenraum bietet Platz für viele Personen, ausser dem Altarraum ist sie aber nicht gross ausgeschmückt. Die andere Person, derentwegen die Kathedrale eine gewisse Berühmtheit erlangte, ist der aktuelle Papst, der vorher hier als Kardinal amtete.
Die Strassen in der Innenstadt von Buenos Aires sind häufig eng und für Autos nur in einer Richtung befahrbar. Fahrradwege gibt es aber sehr häufig und Fahrräder dürfen in beiden Richtungen verkehren. Viele der Städte der Schweiz könnten sich hier ein Vorbild nehmen!
Ebenfalls im Zentrum der Stadt steht die berühmte Casa Rosada, der Präsidentenpalast Argentiniens. Auf dem Platz sind häufig grosse Aufmärsche und Demonstrationen, heute war vergleichsweise wenig los. Über dem Palast ziehen sich die Wolken zusammen, es gibt in der ganzen Stadt immer wieder Proteste gegen den aktuellen Präsidenten Millei, der sich vorerst aber noch im Amt behaupten kann.
Nach dem ersten Tag bestellten wir uns einen UBER, der uns zum Hotel zurückbringen sollte. Lustig fand ich das Symbol des Autos in der App: Ein Rennwägelchen! Unser Fahrer war dann aber sehr angenehm, er hielt sich mehr oder weniger an die Verkehrsregeln.
Als wir kurz vor Sonnenuntergang in die Nähe unseres Hotels kamen, überholten wir einen Lastwagen, der einen Uralt-Peugeot 540 geladen hatte. In derselben Farbe, wie dasjenige meines Vaters vor vielen Jahren.
Der zweite Tag begann mit einem Besuch auf dem Friedhof La Recoleta, einer interessanten Anlage. Dies aus unterschiedlichen Gründen: Einerseits gibt es hier auf den Erinnerungstafeln offenbar keine Geburts-, sondern lediglich Sterbedaten. Andererseits sind hier auch viele wichtige und bekannte argentinische Persönlichkeiten begraben.
Der ganze Friedhof besteht aus Mausoleen, einige eher einfach, andere wiederum so richtig grosskotzig. Tot sind die Bewohner aber alle, ob im einfachen Gemäuer oder im Palast aus schwarzem Marmor.
Eine typische Ansicht einer Seitengasse mit vielen Grabmalen, welche meist ganzen Familien als letzte Ruhestätten dienen. In einigen davon sind einfach mehrere Särge übereinander gestapelt. Das habe ich nicht fotografiert. In anderen Grabmalen sind die Särge in einem Untergeschoss des Grabmales untergebracht. Die unteren Grabräume sind dann über Treppen erreichbar und oben mit einem Gitter abgedeckt. Irgendwie grauslich.
Hier liegt eine der international wohl bekannteste Person: Maria Eva Duarte de Péron, die zweite Ehefrau des Präsidenten Juan Peron, sie wurde Evita genannt und verstarb 1952 im Alter von nur 33 Jahren.
Dieser starke Mann muss eine schwere Last tragen: Der grosse Ast dieses Gummibaums drohte abzubrechen. Ein Künstler kreierte diese Figur, die ihn stützt.
Palermo ist eines der angesagten Stadtviertel, etwas das wir uns nicht entgehen lassen wollten. Am heutigen Samstag-Nachmittag war noch nicht sehr viel los, wir konnten noch ohne grossen Menschenansammlungen spazieren und fotografieren.
In einigen der kleinen Strassen sind viele Häuser schreiend farbig bemalt. An meinem Haus möchte ich das nicht, auch wenn es für die Touristen interessant aussieht.
Ein einfaches Hostel versucht mit dieser mutigen Farbgebung Gäste anzuziehen.
Wieder zurück im Zentrum umrundeten wir noch das Teatro Colon, das städtische Opernhaus. Wir begnügten uns mit der Aussenansicht, das Innere wäre lediglich mit einer Führung zugänglich und dazu fehlten uns sowohl Zeit als auch Lust.
Inmitten einer der Hauptverkhers-Achsen der Stadt steht dieser Obelisk. Dessen Sinn erschliesst sich mir nicht wirklich, ein ägyptisches Symbol in Südamerika?
Ein anderes Symbol ist ebenfalls häufig anzutreffen: Diego Maradona ist hier immer noch präsent und er wird auch viele Jahre nach seinem Tod immer noch verehrt. Die "Mano de Dios" ist immer noch bekannt.
Den Abschluss der Stadtwanderung machte schliesslich der San Telmo Markt. Auch er eine Institution in Buenos Aires.
Neben viel farbigen Früchten und Gemüse gibt es auch einen ganzen Teil mit Antiquitäten und Touristen-Müll. Letzteren liessen wir heute liegen.
Auch Parrillas gibt es im Markt. An vielen Tischen kann man nach Belieben grilliertes Fleisch und Würste geniessen.
Nach der gestrigen Eskapade in der Parrilla La Estancia verspürten weder Paul noch ich heute Lust auf viel Fleisch. Je zwei Empanadas waren ausreichend.
Morgen fliegen wir via Sao Paulo nach Iguazu, um noch die riesigen Wasserfälle zu besuchen. Es heisst dann früh aufstehen, schon um 04:40 wartet unser Shuttle auf den Transport zum Flughafen.
Fleisch bis die Ohren läuten ... Parrilla La Estancia, Buenos Aires, Argentina
An der Endstation unserer Cruise machten Paul und ich noch zwei Tage Verlängerung in Buenos Aires. Und wenn man schon da ist, gehört ein Essen in einer guten Parrilla einfach dazu. Wir zollten dem Fleisch-Gott in der Parrilla La Estancia im Zentrum von Buenos Aires unseren Tribut.
Das Restaurant liegt in einer Fussgängerzone doch könnte man offenbar auch mit dem Taxi hinkommen. Dieser Autofahrer musste offenbar in seinem Kofferraum noch nach dem notwendigen Kleingeld für den Restaurant-Besuch fahnden. Wir waren zu Fuss unterwegs.
Direkt neben dem Eingang ist einer der grossen Grills zu sehen. Hier werden Lamm und Zicken am offenen Feuer zubereitet. Die aufgeschnittenen Tiere werden aufgespannt und nach dem Gärprozess mit dem Messer zerteilt. Nicht mein Ding.
Da unser Hotel etwas ausserhalb der Stadt in der Nähe des Flughafens lag, assen wir schon am frühen Abend. Das Lokal war aber schon - oder immer noch - gut besucht. Viele Einheimische, die Geburtstage feierten, aber auch einige Touristen sassen an den weiss gedeckten Tischen.
Das Werkzeug war schon bereit und wartete auf seinen Einsatz. Richtige Messer, die scharf geschliffen waren! Obacht!
Als Beilagen wählte ich einen gemischten Salat aus Spinat, Karotten und gekochten Randen. Dazu bestellten wir auch noch einige Pommes, das gehört zum guten Fleisch.
Auf der Karte gab es ein Baby-Rindsfilet mit etwa 350 g, die volle Portion hätte 550 g auf die Waage gebracht. Was hier auf meinem Teller liegt, war erst die eine Hälfte des Steaks, die andere musste noch warten, bis auf dem Teller genügend freier Platz war. Schön rosa gebratenes und butterzartes Filet. Da wären diese Messer nicht notwendig gewesen.
Die Menge an Fleisch war so gross, dass ich in den nächsten Tagen keine Lust auf noch mehr Steak haben werde, auch wenn die Qualität hervorragend war.
Die vorletzte Station auf der Cruise: Montevideo, Uruguay
Wir verbrachten einen ganzen Tag in Montevideo, bevor wir am späteren Abend für die kurze Strecke nach Buenos Aires ablegten. Einmal mehr machten Paul und ich einen längeren Stadtspaziergang, um einige der Sehenswürdigkeiten der sehr sauberen Stadt zu erkunden.
Dieses schöne Gebäude gehört der Zolladministration von Uruguay. Montevideo ist der wichtigste Hafen des Landes, über den die meisten Ex- und Importe laufen. Da braucht es vermutlich auch eine grössere Administration. Schon nur das viele Rindsfilet, welches Uruguay in die Schweiz liefert, wird einige Beamten beschäftigen.
Die Plaza Matriz liegt im Zentrum der Altstadt, sie ist mit vielen schon älteren Platanen bestanden. Viele Sitzgelegenheiten locken im angenehmen Schatten der mächtigen Bäume. Gratis Internet gibt es ebenfalls.
An einer Seite des Platzes steht die Catedral de Montevideo, eine von aussen nicht sehr spektakuläre Kirche.
Auch das Innere ist eher nüchtern, lediglich im Altarraum gibt es einiges Gold. Die üppigen Kronleuchter verströhmen etwas von Luxus.
An einigen Stellen in der Altstadt gibt es auch noch richtige Kioske, bei denen nebst Rauchwaren auch Zeitungen und Zeitschriften im Angebot sind. Die Papierkörbe davor werden eifrig benützt, es liegt sehr wenig Abfall in den Strassen und Parks.
In diesem Modegeschäft kaufen wohl vor allem junge, hübsche Frauen ein. Der Name „Guapa“ bedeutet „die Hübsche“.
In der Strasse machte ein Spassvogel seiner Angebeteten (hat die wohl im Geschäft in der Nähe eingekauft?) einen Vorschlag mit einem Augenzwinkern: Möchtest du mit mir einen Baum pflanzen? Einen Baum? Einen Stammbaum … Ob er damit wohl Erfolg hatte?
Die Plaza de la Independencia wiederum ist sehr grosszügig angelegt. Das Standbild des General Artigas, dem Nationalhelden, der Uruguay von der spanischen Kolonialmacht befreite, steht über seinem Mausoleum in der Mitte des Platzes.
Eine andere Ansicht des Platzes mit dem Standbildvor einem unsäglich hässlichen Haus mit unzähligen Klimaanlagen vor jedem Fenster. Das könnte man sicher auch eleganter lösen.
Auf der gegenüber liegenden Seite des Platzes steht der Palacio Salvo. 1928 eingeweiht war das Gebäude mit seinen 105 m Höhe bis 1935 das höchste Gebäude Südamerikas.
Schliesslich liessen wir uns an den Strand Los Pocitos chauffieren, einem der beliebtesten und schönsten Strände in der Stadt. Das Wasser ist hier braun, da es Süsswasser ist, welches der Rio Plata bei Buenos Aires in die Bucht entleert. Bei starker Flut wird es auch mal salzig, wenn sich das Atlantik-Wasser mit dem Rio Plata mischt.
Dieses Bild musste selbstverständlich sein. Man ist ja schlussendlich auch Tourist. Im Hintergrund wiederum Los Pocitos.
Hier hätte ich auch noch im Freien an meiner Fitness arbeiten können. Heute waren die Geräte nicht im Gebrauch.
Anschliessend an den Strandbesuch fuhren wir wieder ins Zentrum und schlenderten langsam zurück zum Schiff. Einige der Strassen in der Altstadt sind den Fussgängern vorbehalten. Ambulante Händler bieten hier am Boden ihre Waren feil. Diese Auslage bietet gebrauchte Bücher, meistens Literatur, welche die Studenten an ihren Universitäten benötigen.
Je näher wir zum Hafen kamen, desto dichter wurden die Restaurants und Bars. Auch die üblichen Souvenirgeschäfte durften nicht fehlen. Wir konnten den Versuchungen problemlos widerstehen.
Kurz nach 18 Uhr legten wir zum letzten Mal ab und machten uns auf den Weg zum nahegelegenen Buenos Aires, wo wir am nächsten Morgen um 9 Uhr ausschiffen werden.
Zum Abschluss hier noch ein Bild der Tischgesellschaft, welche die vergangenen 21 Abende zusammen ass. Im Vordergrund ein deutsches Ehepaar aus dem Odenwald und im Hintergrund ein Ehepaar aus Jena. Es gab viele interessante Gespräche und ab und zu auch Gelächter während der Nachtessen. Ganz hinten unsere nette und sehr flinke Kellnerin und der ebenso aufmerksame Kellner, beide aus Sao Paulo in Brasilien.
Playa Pocitos, Montevideo, Uruguay
Die zweitletzte Station unserer Cruise war Montevideo, Uruguay. Paul und ich machten wieder eine Stadtwanderung und liessen uns zum Schluss noch an einen der schönen Strände UBER-ieren. Der weisse Sand rahmt die hübsche Bucht ein und das Namenschild ist ein beliebtes Fotosujet.