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- Kategorie: Thailand 24 / 25
Fahrt mit dem Todeszug von Kanchanaburi nach Nam Tok
Die sogenannte Death Railway oder eben der Todeszug von Bangkok über Kanchanaburi nach Nam Tok und dann weiter nach Burma wurde im Zweiten Weltkrieg von den Japanern erbaut. Etwa 60’000 Amerikaner, Australier, Engländer und Kriegsgefangene weiterer Nationen mussten neben etwa 100’000 Zivilisten an dieser Bahn arbeiten. Für die 415 km Bahnstrecke starben geschätzte 13’000 Kriegsgefangene und nochmals etwa 90’000 Zivilisten wegen Malaria, anderen Krankheiten, Unfällen und Mangelernährung.
1946 wurde ein Grossteil der Bahnlinie zerstört und lediglich ein Teil in Thailand funktioniert noch heute. Von Bangkok führt die Strecke zuerst durch eine offenbar eher langweilige Gegend, bevor dann nach Kanchanaburi der interessante Teil der Strecke beginnt. Wir stiegen erst hier zu.
Die Bahn wird heute fast ausschliesslich von Touristen benützt, lediglich einige wenige Einheimische fahren mit ihr. Wir trafen einige Schüler, welche unterwegs waren.
Die Bahn verläuft nordwestlich von Bangkok bis nach Nam Tok, dem heutigen Wendepunkt.
Als wir auf dem Bahnsteig warteten, fuhr eine Draisine vorbei, die glücklicherweise für uns keinen Platz mehr hatte. Wir warteten auf den richtigen Zug.
Sobald der Zug eintraf, stiegen die Wartenden ein und bald schon winkte der adrette Stationsvorstand mit der grünen Fahne für die Abfahrt.
Nach einigen Minuten folgt der erste Höhepunkt der Fahrt, die Überquerung des River Kwai über die berühmte Brücke. Das Original wurde im Krieg teilweise zerbombt und später wieder neu aufgebaut. Sobald der Zug auf die Brücke zufährt, warten viele Schaulustige auf die beste Gelegenheit, ein Bild des Zugs zu schiessen.
Wenn gerade kein Zug über die Brücke fährt, kann diese von Fussgängern genutzt werden. Wenn ein Zug fährt, müssen diese in Nischen stehen, welche zu genau diesem Zweck auf der Brückr gebaut wurden.
Unser Wagen in Richtung Nam Tok hatte in der 3. Klasse - der einzigen, die es auf dieser Strecke gibt - lediglich harte Holzbänke. Für die 1.5 Stunden der Hinfahrt waren diese gut auszuhalten. Dieses Bild entstand an der Endstation Nam Tok, nachdem alle Fahrgäste ausgestiegen waren.
Der nächste Höhepunkt der Reise war eine Brücke, welche entlang einer Felswand direkt oberhalb des Flusses erbaut wurde. Die Holzkonstruktion ist noch heute in Betrieb, der Zug fährt im Schritttempo über diese Strecke. Auch an dieser Stelle sind immer viele Leute auf und neben der Geleise, um den fahrenden Zug zu fotografieren.
Immer wieder eröffneten sich schöne Blicke auf den River Kwai, der an vielen Stellen durch dichte Bambuswälder mäandriert.
Falls während der Fahrt die Not zuschlägt, kann in jedem Wagen eine Toilette benutzt werden. Ein Plumpsklo, wie vor Jahren auch in der SBB üblich. Gegenüber der Toilette ist das Lavabo, wo die Hände gewaschen werden können.
Nam Tok ist die heutige Endstation, die nach etwas mehr als 1.5 Stunden erreicht wird. Hier muss das Ticket für die Rückfahrt gekauft werden, 100 THB / Person, etwa CHF 2.80.
Das hübsche Bahnhöfli hat extra für diesen Zweck einen geöffneten Schalter. Pro Tag verkehren genau 3 Züge auf der Strecke.
Die Rückfahrt offerierte uns gepolsterte Sitze! Was für ein Komfort! Auf der Rückfahrt war der Zug fast leer, viele Touristen liessen sich von ihrem Reiseveranstalter in Nam Tok abholen und zurück nach Bangkok chauffieren.
Kurz von Kanchanaburi stoppte der Zug nochmals vor der Brücke. Es mussten viele Spaziergänger von der Brücke vertrieben werden.
Nach der Ankunft am Zielort besuchten wir noch die Brücke, um noch einige Bilder zu schiessen.
Zwei Bilder der Brücke mit dem Fluss müssen es schon sein.
Da für heute kein Zug mehr geplant war, waren auch keine Touristen mehr bei der Brücke, um dessen Flussüberquerung zu fotografieren. Wir hatten die Brücke mehr oder weniger für uns selber.
Zum Abschluss des Tages nochmals ein Sonnenuntergang über dem River Kwai.